Antirassistischer und antisexistischer Slam

Am 5.9., dem Freitag, an dem der Poetry Slam stattfinden sollte, ging es schon nachmittags mit dem Aufbau los. Gegen 18:30 Uhr sollten die Poeten und Poetinnen eintreffen. Die Bühne und das Catering musste vorbereitet werden – dabei unterstützten uns auch die Arthur-Mitarbeiter_innen.

20 Uhr begann die Veranstaltung und es trudelten nach und nach circa 140 Gäste ein, die wir bis dahin im Unklaren gelassen hatten, was sie erwarten würde. Den Poetry Slam hatten wir lediglich als Open Air angekündigt, ohne auf die explizit politische Komponente einzugehen. Zum Anfang der Veranstaltung erklärte Frank dann auch in einem längeren Text, was Poetry Slam war, ist, und weshalb wir finden, dass unser antirassistischer und antisexistischer Slam nötig sei: Da mit der gewachsenen Popularität von Poetry Slam-Veranstaltung sich sowohl die Slammer_innen (in Anzahl und Inhalten) als auch das Publikum gewandelt haben: „Wir sehen uns einer Situation gegenüber in der die größtenteils männlichen Slammer einer größtenteils weißen, bürgerlichen Mittelschicht entspringen, die von einer weißen, bürgerlichen Mittelschicht beklatscht werden.“ Dagegen wollten wir einen Kontrapunkt setzen.

Nach dieser dem eigentlichen Event vorgelagerten Erklärung, samt Aufforderung im Anschluss für Diskussionen bereit zu stehen, folgte der eigentliche Wettbewerb, das Event: Der Slam. Die Autorinnen und Autoren – wir hatten auf ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis geachtet –  lieferten eine richtig gute Show mit vielen spannenden, teils witzigen, teils bedrückenden Beiträgen zu Diskriminierung, Rassismus und Sexismus: Vincent Streichhahn z.B. mit einem Text über das Anti-Rassismus-Experiment von Jane Elliot, bei dem Blauäugige Menschen von Braunäugigen diskrimniert werden, Nhi Le, die später gemeinsam mit Egge von den Beatpoeten gewinnen sollte, sprach wortgewandt und witzig über ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus als Kellnerin in einem China-Restaurant; und Jacinta Nandi, die auch für die taz eine Kolumne schreibt, performte einen sehr witzigen Text über Casual Racism.

Insgesamt hat es sehr viel Spaß gemacht und auch die Stimmen, die uns aufforderten, weiter Slams zu veranstalten, taten gut und entschädigten für einigen Stress im Vorfeld, denn es ist nicht immer leicht 7 Autor_innen zu koordinieren ;).

Text: Frank Weißbach, Tommy Trixa

im Bild: Egge von den Beatpoeten

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